Der Bodenrichtwert gibt den durchschnittlichen Quadratmeter-Kaufpreis für unbebaute Grundstücksflächen an. In Deutschland dient er als Grundlage für die Besteuerung von Grund und Boden und basiert auf den tatsächlichen Kaufpreisen innerhalb eines bestimmten Zeitraums und einer festgelegten Region (z.B. Gebiet, Gemeinde oder Stadtteil).
Der Bodenrichtwert ist eine wichtige Kennzahl, die es ermöglicht, die Trends und Entwicklungen des örtlichen Immobilienmarkts zu beobachten. Er dient auch als Indikator zur Bewertung von Grundstücken und Immobilien. Allerdings ist der Bodenrichtwert nur ein Richtwert und kein exakter Wert für ein bestimmtes Grundstück.
Wo findet man den Bodenrichtwert?
In Deutschland kann der Bodenrichtwert bei örtlichen Gutachterausschüssen oder dem zuständigen Kataster- bzw. Vermessungsamt angefragt werden – oft kostenlos. Diese Ämter erstellen Bodenrichtwertkarten oder -tabellen, in denen die Werte pro Quadratmeter aufgeführt sind. Zudem kann man online Auskunft unter BORIS einholen.
Berechnung des Bodenrichtwerts
Der Bodenrichtwert wird berechnet, indem die Summe aller Kaufpreise für Grundstücke in einer bestimmten Lage und einem bestimmten Zeitraum ins Verhältnis zur Summe der Quadratmeter gesetzt wird. In Deutschland muss der Bodenrichtwert spätestens alle zwei Jahre ermittelt werden, je nach Vorschrift des jeweiligen Bundeslands.
Um den tatsächlichen Wert eines Grundstücks zu ermitteln, sollte ein Gutachter herangezogen werden, der die spezifischen Merkmale der Lage berücksichtigt.
Bodenrichtwert-Umrechnungskoeffizient
Für eine präzise Bewertung einer Immobilie ist der Umrechnungskoeffizient für den Bodenrichtwert entscheidend. Der allgemeine Bodenrichtwert wird an die besonderen Eigenschaften des zu bewertenden Grundstücks angepasst, wie z.B. Grundstücksgröße, Lage, topografische Gegebenheiten und andere individuelle Merkmale.
In der Praxis wird der Bodenrichtwert mit dem Umrechnungskoeffizienten multipliziert, um einen spezifischen Wert für das Grundstück zu erhalten, der als Grundlage für die Bewertung der Immobilie dient.
Wertbeeinflussende Faktoren
Folgende Faktoren können den Wert eines Grundstücks oder einer Immobilie beeinflussen:
- Grundstücksgröße
- Grundstücksform
- Infrastruktur
- Versorgungslage
- Topografie
- Nachbarschaft
- Bodeneigenschaften
- Bebauung
- Art der Bepflanzung
- Erschließungsgrad