Assetklassen sind Kategorien von Vermögenswerten, die aufgrund ihrer gemeinsamen Merkmale und Risiken gruppiert werden. In der Immobilienwirtschaft bezieht sich der Begriff „Assetklasse“ auf verschiedene Typen von Immobilien, die sich in Nutzung, Risiko und Renditepotenzial unterscheiden.
Haupt-Assetklassen in der Immobilienwirtschaft
Wohnen
- Mehrfamilienhäuser: Wohngebäude mit 6 bis 20 Wohneinheiten.
- Wohn- und Geschäftshäuser: Mehrfamilienhäuser mit einem Gewerbeanteil unter 50 %.
- Wohnanlagen: Größere Mehrfamilienhäuser mit 20 bis mehreren hundert Wohneinheiten.
- Portfolios: Pakete aus mehreren Wohnimmobilien.
- Mikroapartment-Anlagen: Kleine, trendige Apartments in städtischen Lagen.
- Studentenwohnheime: Speziell auf Studenten ausgerichtete 1- bis 2-Zimmer-Wohnungen.
- Boardinghäuser: Temporäre Wohnmöglichkeiten z.T. mit Hotelservice, ideal für Geschäftsreisende und Projektmitarbeiter.
Büro
- Bürogebäude: Hauptsächlich für Büros und Verwaltung genutzt, in guten Innenstadt- oder Bürostandortlagen.
- Geschäftshäuser: Gebäude mit Einzelhandels- oder Gastronomienutzung sowie zusätzlichen Nutzungen wie Büros und Wohnungen.
Einzelhandel
- Supermärkte: Lebensmittelgeschäfte mit 400 m² bis 1.500 m² Verkaufsfläche.
- Verbrauchermärkte: Großflächige Lebensmittelgeschäfte mit 1.500 m² bis 5.000 m² Verkaufsfläche.
- SB-Warenhäuser: Große Einzelhandelsflächen ab 5.000 m² mit Non-Food-Produkten.
- Fachmärkte: Spezialgeschäfte auf 1.000 m² bis über 10.000 m².
- Fachmarktzentren: Komplexe mit mindestens fünf Fachmärkten.
- Einkaufszentren: Große Einzelhandelskomplexe ab 10.000 m².
- Factory Outlets: Zentren für Fabrikverkäufe mit 3.000 m² bis 15.000 m².
Gesundheit/Pflege
- Seniorenresidenzen
- Betreutes Wohnen
- Ärztehäuser
- Alters- und Pflegeheime
- Privat- und Fachkliniken
- Forschungsgebäude
Gewerbeimmobilien (zur Revitalisierung)
- Produktionsimmobilien: Hallen mit variabler Ausstattung und Größe.
- Lager- und Distributionsimmobilien: Ältere Hallenflächen unter 10.000 m².
- Transformationsimmobilien: Revitalisierte Gewerbeobjekte für Arbeits- und Wohnzwecke.
Projektentwicklungen / Grundstücke
Unbebaute oder zu entwickelnde Grundstücke für Wohn- oder Gewerbebau. Investitionsvolumen variiert zwischen 10 und 50 Millionen Euro, einige Projekte im dreistelligen Millionenbereich.
Merkmale und Unterschiede der Assetklassen
- Rendite und Risiko: Jede Assetklasse bietet ein unterschiedliches Rendite-Risiko-Verhältnis. Wohnimmobilien gelten als sicherer, während Gewerbe- und Hotelimmobilien höhere Renditen bei höherem Risiko bieten.
- Marktzyklen: Verschiedene Assetklassen reagieren unterschiedlich auf wirtschaftliche Zyklen. Gewerbeimmobilien sind beispielsweise stärker von Konjunkturschwankungen betroffen als Wohnimmobilien.
- Liquidität: Die Liquidität kann je nach Assetklasse variieren. Wohnimmobilien sind oft schneller zu veräußern als spezielle Gewerbe- oder Industrieimmobilien.
- Managementanforderungen: Die Anforderungen an das Management und die Instandhaltung können je nach Assetklasse erheblich variieren. Gewerbeimmobilien erfordern oft intensivere Managementstrategien als Wohnimmobilien.
Bedeutung der Diversifikation
Investoren diversifizieren häufig ihre Portfolios über verschiedene Assetklassen, um das Risiko zu streuen und stabile Erträge zu sichern. Durch die Mischung von Immobilien aus unterschiedlichen Kategorien können sie die Vorteile jeder Assetklasse nutzen und gleichzeitig die Risiken minimieren.